Filigrane Dächer und Türen, tragende Elemente im Fassadenbau
Am Hauptbahnhof in Zürich sind wir seit Jahren in die Metallbauplanung involviert. Zuletzt haben wir im Auftrag von Aebi Vincent Architekten in Bern die neue Fassade am HB Südwest geplant. Im Verlauf der letzten 12 Jahre haben wir verschiedene Etappen und Teilprojekte geplant. Unter anderem durften wir im Posthof ein filigranes fast 100 Quadratmeter grosses Gridshell-Dach entwerfen und konstruieren.
Seit Jahren versehen unsere ausserordentlich hohen Türen im historischen Gebäude ihren Dienst. Herausfordernd war, dass die Öffnungskräfte für die 4.6 Meter hohen Flügel nicht mehr als 60 Newton betragen dürfen. Besonders sind auch die automatischen Schiebetüren mit reduziertem Antriebskasten.
Auffällig ist der Glasquader «Times» in der Bahnhofshalle. Das zweistöckige Gebäude wird von einem kleinen Betonkern abgestützt. Die Pfosten-Riegel Konstruktion trägt die Lasten der Betondecken und ist entsprechend dimensioniert.
Farbspiel und Textur
Die vorgehängte Glasfassade des neuen Kubus passt hervorragend zur bestehenden Bausubstanz des historischen Bahnhofsgebäudes am HB Zürich. Farbspiel und Textur der Fassade lehnt sich an die Varianz des bestehenden Baukörpers an. Die Schallschutzwerte konnten nur mit der Doppelhautfassade erreicht werden.
Fensterrahmen aus Eiche
Blick aus dem neuen aufgesetzten Quader. Die Rahmen der Fensterfront sind aus Eiche, die Profilsysteme wurden speziell für das Objekt entwickelt. Die Fenster werden von der Doppelhautfassade geschützt, darum können sie komplett in Holz gefertigt werden.
im Zwischenraum ist der Sonnenschutz untergebracht, so schützen die Storen auch bei starkem Wind vor der Strahlung.
Glasdecke in der Schalterhalle
Der Lichthof mit Glasdecke, die als Lichtdecke diffuses Tageslicht in die sanierte historische Schalterhalle der SBB leitet. Herausfordernd war, die Ausschnitte und Übergänge zwischen der Stuckatur der historischen Bausubstanz und den neuen Gläsern im Boden harmonisch zu gestalten.
Die Konstruktrion als diagonal verlegter Rost trägt die Lasten nicht mehr als einfacher Balken sondern gemeinsam in beide Richtungen ab.
Schlanke Türen
Glasfront und Schiebetüren
Der Rahmen der Glasfront verschwindet fast komplett in der bestehenden historischen Bausubstanz. So wirkt der komplette Raum weit und offen, es entsteht keine Barriere zum Laden. Die Interaktion entsteht schon im Vorbeigehen.
Speziell sind die Führungsschienen der Schiebetüren, die nicht über die Öffnung hinaus ragen. Die komplette Mechanik wurde so entwickelt, dass sie oberhalb der Türöffnung Platz findet.
Gridshell
98 Rahmenelemente tragen die Verglasung des Innenhofs im Posthof. Das fast 100 Quadratmeter grosse Dach ist ohne Stützen auszuführen konstruiert.
Aus optischen Gründen ist der Dachrand parabelförmig gestaltet.
Tragende Fassade
Die Fassade des zweistöckigen Gebäudes in Pfosten-Riegel Konstruktion trägt die Lasten der Betondecken. Aus brandschutztechnischen Gründen sind die statisch tragenden Profile mit Promatplatten geschützt. Diese sind mit eigens gezogenen, hochglanzvernickelten Alu-Profilen verkleidet.
Speziell sind die horizontalen Simsflächen und der Dachrand, die aus Faserzement bestehen und mit Agraffen unsichtbar montiert sind. Die Faserzementprofile wurden speziell konstruiert.
Die Verglasungen erreichen eine Höhe von bis zu 7.3 Meter.